Was ist Shareware?

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Moderne Shareware beinhaltet häufig Einschränkungen der Software Spätestens seit der Jahrtausendwende ist es allgemein üblich geworden, Shareware auf die eine oder andere Weise einzuschränken, um Nutzer zu einem Kauf zu bewegen

Was ist Shareware?

Der Name Shareware ist aus den englischen Begriffen Share (teilen) und Software zusammengesetzt und bezeichnet ein Programm, das jeder Nutzer beliebig oft kopieren und (kostenfrei) an andere verteilen darf. Es handelt sich damit um eine besondere Vertriebsform, mit der sehr komfortabel viele Menschen erreicht werden. Heute werfen wir auf Digital Smartness einen genauer Blick auf das Thema Shareware.

 

Die klassische „Shareware“ und seine frühe Entwicklung

Das Konzept geht in weiten Teilen auf den Programmierer Bob Wallace zurück, der ab 1978 als einer der ersten Angestellten von Bill Gates bei Microsoft arbeitete. In den frühen 80er Jahren gründete er eine eigene Firma Quicksoft und verbreitete sein Produkt – eine Textverarbeitung mit dem Namen PC-Write – von Hand zu Hand. Zu dieser Zeit waren Programme und Speichermedien teuer, so dass die freie und freiwillige Weitergabe für beide Seiten eindeutige Vorteile hatte.

Dieses Vorgehen übernahmen andere Start-ups rasch, die keine Finanzen für eine aufwendige Vermarktung und kein Personal für den Vertrieb besaßen. Ursprünglich bestand die Software aus dem vollständigen Programm und konnte ohne jede Einschränkung genutzt werden.

Gewinne ließen sich aus einem niedrigen Preis, einer moralischen Verpflichtung zum Kauf und aus attraktiven Zusatzangeboten wie Informationen, Erweiterungen und Updates erzielen. Nach und nach führten jedoch immer mehr Unternehmen Beschränkungen ein, um ihre Umsätze zu steigern.

 

Moderne Shareware beinhaltet häufig Einschränkungen der Software

Spätestens seit der Jahrtausendwende ist es allgemein üblich geworden, Shareware auf die eine oder andere Weise einzuschränken, um Nutzer zu einem Kauf zu bewegen. Einige Möglichkeiten dazu sind:

  • Befristete Nutzung: Das Programm darf nur für einen festen Zeitraum von einigen Tagen bis zu wenigen Monaten verwendet werden. Nach dessen Ablauf startet es nicht mehr, sondern beendet sich mit einem entsprechenden Hinweis.
  • Begrenzte Funktionalität: Einige häufig verwendete oder nützliche Funktionen wie das Speichern von Dokumenten fehlen vollständig oder werden erst nach Zahlung des Kaufpreises freigeschaltet. Dadurch können Nutzer Funktionsumfang und Oberfläche testen, die Software aber meist nicht wie gewünscht verwenden.
  • Konstante Warnhinweise: Das Programm ist vollständig und kann zeitlich unbegrenzt verwendet werden, erinnert den Nutzer allerdings permanent daran, dass es sich um eine unbezahlte Version handelt. In der Regel erhält der Nutzer nach dem Kauf einen Code, der eine offizielle Registrierung erlaubt.
  • Keine Möglichkeiten zu Updates: Es handelt sich um Software in einer alten Version, die nicht aktualisiert werden kann. Um neue Funktionen zu nutzen, muss sie offiziell erworben werden.

 

Unterschiede von Shareware, Freeware und Open Source

Wie Kunstwerke, Texte oder Videos unterliegen Programme selbstverständlich dem Urheberrecht. Der Programmierer oder Hersteller darf selbst darüber entscheiden, wie er seine Software vertreibt, welche Rechte er den Käufern einräumt und welche Informationen er zur Verfügung stellt. Bei einer Shareware liegt sein primäres Ziel in einem Verkauf, selbst wenn er die Funktionen in keiner Weise einschränkt und lediglich an das moralische Empfinden und das Gewissen der Nutzer appelliert.

Eine Freeware ist hingegen ein fertiges Programm, das der Entwickler an Interessierte verschenkt. Dafür gehört zu den Nutzungsbedingungen, dass er auch nicht für dessen Gebrauch oder eine ordnungsgemäße Funktion verantwortlich ist, sofern es keinen illegalen Zwecken dient. Niemand kann ihn verpflichten, eine Aktualisierung vorzunehmen oder verlangen, Einsicht in den Quellcode zu erhalten.

Open Source Software ist Freeware, dessen Entwickler zusätzlich ihren Quellcode veröffentlichen. Programmierer können Änderungsvorschläge etwa für neue Funktionen einreichen, ihn für eigene Zwecke ändern oder für ihre Projekte nutzen. Sie unterstehen verschiedenen Lizenzen mit Bedingungen, die beispielsweise eine kommerzielle Vermarktung verbieten oder die Veröffentlichung des veränderten Quellcodes verlangen.

Kaufprogramme sind kommerzielle Programme, die der Kunde erst nach der Zahlung als Download oder als Speichermedium erhält. Er erhält vorher keinen oder nur einen begrenzten Einblick in dessen Ausstattung und Leistung.

 

Vorteile für Entwickler und Verbraucher

Früher bestand der größte Vorteil für die Hersteller in der enormen Reichweite von Shareware ohne ein eigenes Vertriebsnetz. Sammlungen von Share- und Freeware waren eine häufige Beilage von Computerzeitschriften und -magazinen und konnten in Bibliotheken ausgeliehen werden, so dass mit minimalem Aufwand eine breite Käuferschicht angesprochen wurde.

Mit dem Internet ist dieser Vorteil verschwunden. Es bleibt trotzdem ein attraktives Modell, weil sich viele Nutzer erreichen lassen, die ohne nähere Betrachtung kein Geld in die Software investieren würden. Sie können sich auf diese Weise selbst von ihrem Nutzen, ihrer Funktionalität und ihrem Mehrwert überzeugen, ohne ein Risiko einzugehen.

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