Online Gaming und eSport – Was ist das ?
Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren entscheidend dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen online zocken und sich in virtuellen Spielen mit Gegnern aus aller Welt messen. Dabei ist das Gaming selbst längst nicht mehr der einzige Anreiz. Willkommen bei den ESports
Wer sich besonders gut schlägt und zu den Besten gehört, kann durch seine Leistungen viel Geld verdienen. Mittlerweile gibt es sogar erste Debatten darüber, ob die sogenannten esports künftig nicht sogar Teil der Olympischen Spiele werden sollten. Doch was genau verbirgt sich hinter dem kompetitiven Gaming und wie laufen die Wettbewerbe ab?
Was ist eSport ?
Der Begriff eSport ist die globale Abkürzung für den elektronischen Sport, dem ein Wettbewerbsgedanke zugrunde liegt und der primär über Computer oder Konsolen ausgeübt wird. Wie auch im realen Sport finden sich unterschiedliche Genres und Spiele, deren Wettbewerbe meist online im Ligen- oder KO-System ausgetragen werden. Besonders prestigeträchtige Wettbewerbe wie die Major-Turniere in Spielen wie Counter Strike oder DOTA 2 werden darüber hinaus in großen Sporthallen vor Tausenden von Zuschauern ausgetragen.
Bislang lässt sich festhalten, dass insbesondere komplexe Spiele, die ein hohes Maß an Reaktionsschnelligkeit sowie Strategie voraussetzen, sowohl im Fokus der Spieler als auch der Fans stehen. Besonders beliebt sind Echtzeit-Strategiespiele wie Starcraft, sogenannte MOBAs wie League of Legends und Shooter wie Counter Strike.
Doch auch Sportspiele wie FIFA drängen zunehmend in den Vordergrund. Die virtuelle Bundesliga wird seit dieser Saison sogar im deutschen Fernsehen übertragen. Statt online zu zocken, packen viele Spieler ihrer Kontroller während der Spiele beiseite und feuern ihre Helden von der Couch aus an.
Wie werden eSport-Events organisiert?
So gesehen lassen sich viele Events im Bereich der eSports mit normalen Sportveranstaltungen vergleichen. Im Zentrum des Geschehens stehen die Spieler, während die Zuschauer Eintritt zahlen und ihren favorisierten Spieler oder Teams von den Tribünen aus anfeuern. Dies trifft natürlich nur auf die großen Events der Szene zu. Kleine Wettbewerbe oder Qualifikationsturniere werden zumeist online abgehalten.
Die Veranstalter hinter den jeweiligen Turnieren können allerdings unterschiedlicher Art sein. Einerseits werden einige Wettbewerbe direkt von den Betreibern der jeweiligen Spiele organisiert. Komplexe Wettbewerbe und Ligen hingegen werden in der Regel durch externe Organisatoren wie die Electronic Sports League veranstaltet.
Was macht den Reiz aus?
Sollten Sie selbst regelmäßig online zocken, dann wissen Sie wahrscheinlich auch, dass dafür keine Qualifikationen notwendig sind. Je mehr sich ein Spieler jedoch engagiert und seine Fähigkeiten trainiert, desto schneller kann er in den Ranglisten aufsteigen. Bei akribischem Training ist eine deutliche Entwicklung bereits nach wenigen Wochen zu sehen. Damit stehen eSports im absoluten Gegensatz zu herkömmlichen Sportarten.
Darüber hinaus sind sich Fans und Spieler deutlich näher. Der Kontakt über die sozialen Medien oder Livestreams macht es den Fans möglich, quasi täglich am Geschehen und Leben der Spieler teilzuhaben.
Gamer als Hauptberuf
Insbesondere die finanzielle Stärke der Gamingbranche hat dazu beigetragen, dass professionelles Gaming in einigen Ländern bereits als offizieller Beruf anerkannt wurde. Kürzlich erst wurden zwei neue Berufsgruppen der eSports in China offiziell anerkannt. Auch andere Länder könnten in Zukunft folgen.
Dies ist insbesondere zwei Faktoren zu verdanken. Einerseits müssen Gamer mehrere Stunden pro Tag trainieren, um auf höchstem Niveau mithalten zu können. Andererseits können einige Teams aufgrund der Sponsorenlage einen monatlichen Lohn zahlen. Dies alles ist vertraglich geregelt. Somit sind die Eckpfeiler einer Arbeitsbeziehung in vielerlei Hinsicht erfüllt. Nicht wenige professionelle Gamer, die online zocken und zu Turnieren auf der ganzen Welt reisen, verdienen inklusive der Gewinnprämien bei Turnieren mehrere Hunderttausend Euro pro Jahr.
Ob und wann das professionelle Gaming auch in Deutschland als Beruf anerkannt wird, ist lediglich eine Frage der Zeit. Denn auch hierzulande hat sich die Branche längst etabliert und viele eSportler sowie Teams auf Weltklasseniveau hervorgebracht. Zudem sehen auch viele Sportfunktionäre und Unternehmen die großen Möglichkeiten, die eSports bieten. Entsprechend wird die Entwicklung hierzulande durch professionelle Vereine sowie finanzkräftige Sponsoren vorangetrieben.