SMS: Die Geschichte des eigentlichen Abfall Produkts SMS, ihr Siegeszug und ihr Ende

SMS: Die Geschichte des eigentlichen Abfall Produkts SMS, ihr Siegeszug und ihr Ende
Vor knapp 28 Jahren, genauer am 3. Dezember 1992, wurde die erste Kurzmitteilung mit der Botschaft "Merry Christmas" versendet. Wenig später etablierte sich die SMS als beliebtes Kommunikationsmittel. Jetzt steht die klassische Kurzmitteilung vor dem Aus.

SMS: Die Geschichte des eigentlichen Abfall Produkts SMS, ihr Siegeszug und ihr Ende

Als der Ingenieur Neil Papworth Anfang der 90er Jahre über seinen PC die verfrühten Weihnachtsgrüße an ein Mobiltelefon eines Managers des britischen Telekomriesen Vodafone weiterschickte, hatte er wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass die kurzen Textmitteilungen derart beliebt werden würden. Denn bereits wenig später konnten die bis zu 160 Zeichen langen Nachrichten auch zwischen zwei Mobiltelefonen verschickt werden.

Als die erste Kurznachricht von Papworth per PC auf ein Mobiltelefon (ein Orbitel TPU 901) übertragen wurde, gab es noch keine Mobiltelefone, mit denen das Versenden einer solchen Nachricht überhaupt möglich war. Kurze Zeit danach aber wurden diese in Massen produziert und die SMS entwickelte sich als bahnbrechender Erfolg. Für die Mobilfunkanbieter eröffnete sich eine wahre Goldgrube: Für eine SMS wurden anfangs 39 Pfennig, später 19 Cent berechnet. Bei vielen Milliarden verschickter Kurzmitteilungen pro Jahr alleine in Deutschland ein lukratives Geschäft für ein eigentliches Abfallprodukt.

 

Die Entstehung der SMS

Die Idee eines Short Message Service, kurz SMS, entstand bereits in den 80er Jahren im Rahmen der GSM-Standardisierung. Mit der kurzen Textnachricht sollten ungenutzte Kapazitäten der Mobilfunknetze ausgeschöpft werden. Auch die Länge von 160 Zeichen wurde bereits vor der ersten versendeten Nachricht festgelegt. Warum es genau diese Anzahl an Zeichen wurde, lässt sich recht einfach erklären: Friedhelm Hillebrand, Mitarbeiter der damals noch existierenden Deutschen Bundespost, ermittelte, dass eine durchschnittliche Postkarten- oder Fernmeldenachricht weniger als 160 Zeichen beinhaltete. Die Länge der SMS wurde daran angelehnt.

 

Was ist ein SMS?

Genau genommen handelt es sich bei dieser Abkürzung nicht um die Mitteilung selbst, sondern lediglich um den Service, der diese Art der Kommunikation ermöglicht.

 

Was heißt SMS ausgesprochen?

Hinter der Abkürzung verbirgt sich die Bezeichnung „Short Message Service“, also der Kurznachrichtendienst.

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Wie lange wird es noch SMS geben?

Noch im Jahr 2012, dem Erfolgsjahr der Kurzmitteilungen überhaupt, wurden über 60 Milliarden Textnachrichten allein in Deutschland verschickt. Seitdem nimmt die Zahl aber kontinuierlich ab – Whatsapp, Facebook Messenger, iMessage und Co. sind weitaus beliebter und bieten mehr Funktionen. Schon 2016 wurden nur noch 12,7 Milliarden SMS in Deutschland verschickt, seither ist die Anzahl weiter gesunken.

Einen Nachfolger für die SMS gibt es bereits und heißt RCS, kurz für Rich Communication Service. Bisher konnte sich dieser aber nicht durchsetzen und liegt seit Jahren unbeachtet in der Schublade. Google nimmt aber das Zepter nun selbst in die Hand und will RCS endlich zum Durchbruch verhelfen. Ob das aber funktioniert und wann RCS auch in Deutschland möglich ist, steht noch in den Sternen.

 

Was ist eine Sprach-SMS?

Das Versenden von Kurzmitteilungen ist nicht nur zwischen Handys beziehungsweise Smartphones möglich. Ebenso können SMS auf ein Festnetztelefon geschickt werden. Dann wird dem Empfänger die geschriebene Nachricht vorgelesen. Das bietet vor Allem für sehbehinderte und ältere Menschen Vorteile.

 

Wo finde ich meine SMS?

Normalerweise befindet sich die entsprechende App auf dem Homescreen des Smartphones. Ist sie dort nicht zu finden, kann es sein, dass diese deinstalliert oder deaktiviert wurde. Über die Einstellungen gelangen Sie zu einer Liste aller installierter Anwendungen (Apps), worunter sich auch die SMS-App befinden sollte. Ist sie dort aber nicht mehr auffindbar, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese gelöscht beziehungsweise deinstalliert wurde. Dann können Sie im Play Store eine neue Anwendung herunter laden, die der eigentlich vorinstallierten App in nichts nachsteht.

 

Wie aktiviere ich SMS?

Legen Sie eine SIM-Karte in ein neues Smartphone ein, erhalten Sie kurze Zeit später per SMS die Konfigurationen hierfür, um den Dienst zu aktivieren. Ist das nicht der Fall, müssen Sie das manuell eingeben. Öffnen Sie hierzu die SMS-App, gehen Sie in die Einstellungen und geben Sie dort bei „Nachrichtenzentrale“ die Rufnummer Ihrer Kurzmitteilungszentrale (SMSC) ein. Die entsprechenden Informationen sind im Lieferumfang der SIM-Karte enthalten oder lassen sich im Internet in Erfahrung bringen.

 

Samsung: Wo finde ich SMS auf meinem Handy?

Bei Smartphones von Samsung, die mit dem Android-System ausgestattet sind, finden Sie auf dem Homescreen im unteren Bereich die Funktion „Nachrichten“. Als Symbol dient hier in den meisten Fällen ein Briefumschlag oder eine Sprechblase. Beim Starten der Anwendung erhalten Sie eine Übersicht über alle bisher empfangenen Kurznachrichten.

Um selbst eine SMS zu schreiben, wählen Sie den Bleistift in der Ecke aus. Danach suchen Sie in Ihren Kontakten nach dem gewünschten Empfänger oder geben Sie die Rufnummer manuell ein. Anschließend können Sie den Text verfassen und absenden.

 

Welche SMS App für Android?

Möchten Sie nicht die vorinstallierte App verwenden oder haben Sie diese aus Versehen deinstalliert, können Sie im Play Store einige Alternativen finden. Besonders beliebt ist Whatsapp, wobei es sich hier nicht um SMS handelt, sondern um Nachrichten, die über das Internet übertragen werden. Möchten Sie doch bei den klassischen Kurznachrichten bleiben, etwa weil der Empfänger kein mobiles Internet hat oder Whatsapp nicht nutzt, können Sie auch Apps wie Handcent SMS oder chompSMS verwenden. Mit SMS Backup + können Sie Nachrichten und Anrufe über Ihr Gmail-Konto sichern.

 

Wo finde ich SMS bei Huawei?

Auch bei Huawei öffnen Sie zunächst die App „Nachrichten“, die sich entweder auf dem Homescreen oder in den Anwendungen unter Einstellungen finden lässt. Nach dem Öffnen erhalten Sie eine Übersicht über alle bereits empfangene oder gesendete Nachrichten. Haben Sie Probleme beim Versenden und Empfangen von SMS, öffnen Sie zunächst in der App die Einstellungen, gehen Sie dann auf „Erweitert“ und wählen Sie danach „SMS-Dienst-Nummer“ aus. Hier geben Sie die Rufnummer Ihres Kurzmitteilungsdienstes ein.

 

Wo finde ich meine SMS auf dem iPhone?

Wie bei Android finden Sie auch auf Ihrem iPhone die Nachrichten-App auf Ihrem Homescreen. Öffnen Sie diese, um einen Überblick über verschickte und empfangene Nachrichten zu erhalten. Um selbst eine Kurzmitteilung zu schreiben, wählen Sie das Bleistift-Symbol aus. Im Anschluss suchen Sie den Empfänger aus Ihren Kontakten oder geben eine Nummer manuell ein. Danach können Sie den eigentlichen Text schreiben und mit „Senden“ verschicken.

 

Ein Bisschen in Nostalgie schwelgen

Fast drei Jahrzehnte nach ihrem großen Durchbruch flaut die Erfolgswelle der SMS zusehends ab. Dabei gibt es eigentlich kaum Gründe, die gegen eine klassische Kurzmitteilung sprechen. Die Nachrichten benötigen kein Internet, bieten heutzutage auch mehr als 160 Zeichen und sind obendrein bei vielen Mobilfunkanbietern im Rahmen einer Flatrate gratis. Zwar wird der frühere Boom wohl nicht mehr zurückkehren.

Doch solange es noch möglich ist, können und sollten Sie durchaus öfter klassische SMS schreiben, bevor diese endgültig durch Whatsapp und andere Messenger-Dienste verdrängt werden. Aufmerksamkeit ist Ihnen zudem ebenfalls sicher, denn SMS sind heutzutage immer seltener. Wann haben Sie zuletzt eine SMS geschrieben oder empfangen?

 

Wie ein Fisch am Haken, diese SMS

Dass es nicht ewig weiter gehen wird, das ist klar. Die Konkurrenz hat der SMS derart zugesetzt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die klassische Kurzmitteilung von der Bildfläche (beziehungsweise vom Homescreen) verschwindet. Wie ein Fisch am Haken ist sie, die Kurzmitteilung, die eigentlich schon gefangen und verspeist ist, aber sich dennoch wacker am Haken hält. Wie lange noch, bleibt abzuwarten.

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