Digitalkamera oder Smartphone – Kann ein Handy eine professionelle Kamera ersetzen?

Digitalkamera oder Smartphone - Kann ein Handy eine professionelle Kamera ersetzen?

Digitalkamera oder Smartphone – Kann ein Handy eine professionelle Kamera ersetzen?

Starfotografen wie Paul Ripke veröffentlichen zunehmend Fotos oder Bildbände, die komplett mit einem Smartphone, meist einem iPhone, geschossen wurden. Hier fragt man sich meist, welche Daseinsberechtigung eine Digitalkamera hat.

Die Integration der Kamera im Handy wurde am Anfang oft belächelt- kein Wunder bei der Bildqualität der damaligen Handy Cam. Spätestens mit dem Launch des ersten iPhones wurde schnell klar, dass das Smartphone andere Nutzungsmöglichkeiten eröffnet. Spontanen Schnappschüssen und deren sekundenschnelle Verbreitung in Social Media waren möglich.
Wie schaut es aber für etwas anspruchsvollere Arbeiten aus? Kann die heutige Kamera im Handy eine „richtige“ digicam ersetzen?

Woraus besteht eine Kamera?

Die wesentlichen Teile einer digicam sind deren Gehäuse, in dem der digitalsensoreingebaut ist. Ein Objektiv regelt den Lichteinfall, und mittels eines Verschlusses wird die Dauer geregelt, für welche das Licht auf das optische Element einfällt. Die moderne digicam verfügt über viele Zusatzfunktionen, wie beispielsweise integrierte Belichtungsmessung, Autofokus und Blitzlicht. Dazu kommen die Bedienelemente wie Knöpfe und Rädchen. Das Smartphone mit einem integrierten Kameramodul ist etwas einfacher aufgebaut, da die Bedienung über den vorhandenen Touchscreen erfolgt. Weiterhin fehlen im Smartphone Elemente wie optischer Sucher, wechselbare Objektive oder regelbares Blitzlicht.

Smartphone Kamera vs Digitalkamera

Bedingt durch die unterschiedliche Hardware ist die technische Bildqualität einer Digitalkamera besser. Dies äußert sich durch ein geringeres Bildrauschen bei wenig Licht, einer klareren Unterscheidung von Linien und Kanten und oftmals differenzierteren Farbverläufen in einem Bild. Ein Grund liegt hier in dem deutlich größeren Sensor mit größeren Pixeln, die mehr Licht einfangen können als die kleinen Sensoren in einem Smartphone. Zusammen mit hochwertigen Objektiven ergibt sich ein detaillierteres Bild.
Oft unterschätzt wird die Qualität des Objektives der Digicam, welche letztendlich über die erreichbare Bildqualität entscheidet.

Banal ausgedrückt: Der Sensor kann noch so viele Megapixel besitzen, wenn das Objektiv in der Handy Cam die Qualität eines umgedrehten Flaschenbodens hat, wird das Bild entsprechend aussehen.
Fotografen, die sich nicht auf die Automatismen der Digicam verlassen, sondern während des kreativen Arbeitens volle Kontrolle über alle Parameter haben wollen, stellen diese selbst ein. Bei einer professionellen Kamera ist das dank vieler Knöpfe kein Problem, bei der Kamera im Handy sind oftmals nur wesentliche Parameter einstellbar. Weitere Informationen zu dem Thema bietet dieser Beitrag.

Der fotografische Grenzbereich, oder: Was ist gut genug?

Letztendlich sind Kameras Werkzeuge, mit denen Sie eine Aufgabe erledigen. Eine alte fotografische Weisheit besteht darin, dass bei guten Bedingungen wie genug Licht und stillstehendem Motiv jede beliebige Handy Cam ein ordentliches Bild hinbekommt.
Feinheiten wie Auflösung des Sensors, Qualität (und Brennweite) des Objektives und damit zusammenhängender Abstand und somit Perspektive vom Motiv sind dann die feineren Punkte.
Sollen aber bewegte Motive wie spielende Kinder oder Tiere abgelichtet werden, wenn abends wenig Licht zur Verfügung steht, so kann eine Digitalkamera ihre Stärken ausspielen. Der größere Sensor ist lichtempfindlicher und der Autofokus treffsicherer.

Wenn dann ein lichtstarkes (Wechsel)Objektiv dazukommt, lassen sich auch dann korrekt belichtete Bilder ohne Bildrauschen schießen. So manche Handy Cam liefert jedoch Bilder von der Qualität einer Überwachungskamera ab.

Handling und Workflow

Der große Unterschied (und Vorteil) einer Kamera im Handy besteht darin, dass diese immer dabei ist. Hiermit lassen sich spontan Schnappschüsse festhalten und im Anschluss auf facebook oder instagram teilen. Wird eine Handy Cam richtig eingesetzt, so können Sie bei passenden Lichtverhältnissen tolle Bilder schiessen. Spätestens, wenn diese etwas nachbearbeitet werden, und sei es per Instagram-Filter, werden die Unterschiede zu den „großen“ Kameras geringer. Für Videoaufnahmen kann das Smartphone seine Stärken ausspielen: Es ist klein und leicht, um über längere Zeit Aufnahmen zu machen, beispielsweise für Vlogger.

Welches Smartphone hat die beste Kamera?

Bei der Anschaffung eines neuen Smartphones werden Kaufentscheidungen zunehmend durch die Qualität der eingebauten Kamera im Handy beeinflusst.
Tests bescheinigen (Stand 2021) dem iPhone 12 mit seinen verschiedenen Modellen (wie bereits den Vorgängern) eine hohe Qualität (https://www.dxomark.com/rankings/#smartphones-mobile), die jedoch vom Xiaomi 11 Ultra und Huawei Mate 40 Pro(+) getoppt wird.
Je nach Fokus des Tests ist das Samsung Galaxy S21 Ultra oder Google Pixel 5 (https://www.sparhandy.de/smartphones/info/handy-mit-guter-kamera/) ein würdiger Konkurrent.

Fazit

Für alltägliche Situationen sind Sie mit einer hochwertigen Handy Cam mehr als ausreichend gerüstet. Für professionelles Arbeiten, schwierige Lichtverhältnisse oder einem Shooting für Germanys next Topmodel empfiehlt sich hier nach wie vor eine professionelle Digitalkamera mit entsprechendem Zubehör.

Image by Susanne from Pixabay
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