KNX-Grundlagen – so wird die Elektroinstallation zukunftsfähig

KNX-Grundlagen – so wird die Elektroinstallation zukunftsfähig

KNX-Grundlagen – so wird die Elektroinstallation zukunftsfähig

Bei KNX handelt es sich um ein intelligentes Bussystem für die Elektroinstallation in Gebäuden. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Elektroinstallation ermöglicht ein KNX-Bussystem die Steuerung und Vernetzung von Komponenten der Haustechnik. Von der Steuerung von Heizungen und Alarmanlagen bis hin zu reinen Komfortfunktionen und der Verbesserung der Barrierefreiheit und Wirtschaftlichkeit bietet KNX viele Vorteile. Das gilt nicht nur für Wohngebäude, sondern auch für reine Zweck- und Nutzbauten.

 

Was genau ist KNX?

Vom Prinzip her kann man sich KNX als ein zusätzliches Steuerkabel vorstellen, das gemeinsam mit der Stromversorgung verlegt wird. Intelligent wird das System erst durch die Vernetzung mit Sensoren, Tastern und gegebenenfalls einer Steuerzentrale, die aber nicht immer zwingend notwendig ist. Mit dieser Ausstattung lassen sich herkömmliche Schalter ersetzen. KNX-Schalter steuern Geräte wie die Heizung, die Beleuchtung, Jalousien, Alarmanlagen oder auch Entertainment-Geräte über die Busleitungen. Dank der freien Programmierbarkeit lassen sich mit einem KNX-Bussystem nahezu alle gewünschten Funktionen realisieren. Dabei sind Hausbesitzer nicht zwangsläufig festgelegt, da sich die Funktionen auch später noch individuell anpassen und durch zusätzliche Module ausbauen lassen.

 

Was bedeutet der Begriff Bussystem?

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Elektroinstallation verlaufen bei einem Bussystem Stromversorgung und Steuerungsbefehle in zwei verschiedenen Kabeln. Der Vorteil eines Bussystems liegt in der flexiblen Konfiguration aller Komponenten, die jederzeit geändert werden kann. Der Begriff KNX bezeichnet den Bus-Standard der sogenannten Konnex-Association, an dem sich die Hersteller von kompatiblen Geräten orientieren.

Aus welchen Komponenten besteht die KNX Gebäudetechnik?

Da KNX-kompatible Geräte fast immer über eigene Prozessoren verfügen, ist eine Steuerzentrale nicht unbedingt notwendig. Für manche Installationen und insbesondere bei komplex aufgebauten Systemen ist die Steuerzentrale jedoch zu empfehlen. Die Parameter der jeweiligen Geräte lassen sich flexibel anpassen.

Ein KNX-System besteht üblicherweise aus folgenden Komponenten:

  • Sensoren (z. B. für Lichteinfall, Wind, Temperatur)
  • Aktoren (z. B. Relais zur Schaltung von Beleuchtung, Jalousien, Heizung etc.)
  • Busleitung, die alle Komponenten miteinander verbindet
  • eine zentrale Steuereinheit für komplexe Anforderungen

 

Die Sensoren erzeugen Befehle, die an die Aktoren weitergegeben werden. Diese Befehle werden auch als Telegramme bezeichnet. Der Telegrammverkehr wird über die Busleitung realisiert, die im Gebäude verlegt ist.

 

Welche Kosten verursacht die Installation eines KNX-Bussystems?

Wird das KNX-System beim Neubau direkt eingeplant, sind die Kosten natürlich deutlich geringer als bei einer Nachrüstung in Bestandsgebäuden. Die genauen Kosten hängen allerdings stets von den individuellen Vorstellungen der Nutzer, der Zahl und Qualität der verbauten Komponenten sowie von den baulichen Voraussetzungen ab. Daher lassen sie sich nicht pauschal beziffern. In die Berechnung sollten jedoch nicht nur die Kosten einfließen, sondern auch die Ersparnis, die beispielsweise durch die intelligente Steuerung von Heizung, Klima und Beleuchtung erzielt werden kann. Für einen Smarthome-Neubau kann durchschnittlich mit ca. 10 Prozent Mehrkosten gerechnet werden. In dieser Summe sollte dann aber bereits die professionelle Einrichtung und Programmierung inbegriffen sein. Obwohl gerade die Flexibilität der KNX-Architektur auch Do-it-yourself-Lösungen ermöglicht, sollten unerfahrene Bauherren Expertenhilfe bei der Konfiguration in Anspruch nehmen. Eine gute Planung ist in jedem Fall zu empfehlen.

Welche Anforderungen gibt es für die Installation von KNX?

Da KNX-Leitungen und die dazugehörigen Geräte mit 230 Volt Wechselstrom betrieben werden, sind Verlegung und Anschluss Sache von geschulten Elektroinstallateuren. Falls beim Bauherren ein Grundwissen über KNX vorhanden ist, lassen sich die Kosten bei Planung und Kauf der einzelnen Komponenten senken. Auch bei der späteren Einrichtung und Konfiguration der Geräte-Parameter über Windows-Schnittstellen können Bauherren selbst tätig werden. Ein großer Vorteil von KNX ist zudem, dass man nicht zwangsläufig an einen Hersteller oder ein bestimmtes System gebunden ist, sondern Komponenten unterschiedlicher Dienstleister kombinieren kann. Somit haben Hausbesitzer die freie Auswahl aus derzeit über 8000 Geräten von mehr als 450 Herstellern, die für den KNX-Standard zertifiziert sind.

 

Wie sieht es bei KNX Bussystemen mit der Sicherheit aus?

Grundsätzlich ist der Datenverkehr im KNX-Bussystem zunächst nicht verschlüsselt. Also könnten Hacker oder Einbrecher bei physischem Zugriff auf das Buskabel eigene Befehle in die Anlage schreiben oder auch die dort kommunizierten Daten abgreifen. Das ist jedoch ein relativ unwahrscheinliches Szenario. Wahrscheinlicher ist es, dass Eindringlinge an neuralgischen Punkten der Ankopplung von WLAN-Router bzw. LAN-Anschlüssen ansetzen. Verschafft sich jemand Zugang zum Netzwerk des Hauses, ist prinzipiell auch der Zugriff auf die KNX-Anlage möglich. Allerdings lassen sich diese Risiken durch eine gute IT-Sicherheit und entsprechende Software begrenzen. Wenn man auf die Sicherheit des Smarthome-Netzwerks achtet, das an das KNX-System angeschlossen ist, bestehen keine großen Risiken.

 

Fazit: Ein KNX-Bussystem erleichtert die zukunftssichere Smarthome-Vernetzung

Insbesondere bei der Vernetzung von Smarthome-Komponenten über mehrere Stockwerke hinweg stoßen herkömmliche WLAN-Systeme schnell an ihre Grenzen. Die Nachrüstung mit smarten Lichtschaltern und anderen Komponenten ist ohne KNX-Bus oft aufwändig und teuer. Ist im Gebäude hingegen ein KNX-Bus verbaut, lassen sich viele Smarthome-Funktionen und andere Installationen wesentlich einfacher realisieren und über ein zuverlässiges, zentral konfiguriertes System steuern. Insbesondere bei komplexen Installationen zur Steuerung der Gebäudetechnik ist eine KNX-Steuerzentrale zu empfehlen. Durch die große Zahl an Herstellern und Dienstleistern, die Produkte in allen Preis- und Qualitätsklassen anbieten, lässt sich die KNX-Installation sehr individuell auslegen. Da nach dem KNX-Standard die Aufwärtskompatibilität gewährleistet ist, gilt dieses Bussystem außerdem als sehr zukunftssicher.