Software Anforderungsspezifikation – das Lasten- oder Pflichtenheft

Software Anforderungsspezifikation – das Lasten- oder Pflichtenheft

Software Anforderungsspezifikation – das Lasten- oder Pflichtenheft

Das Lastenheft und Pflichtenheft sind essenzielle Anforderungsspezifikationen, wenn Sie zum Beispiel eine Software entwickeln möchten. Auftragnehmer und Auftraggeber sind hiermit stets auf der sicheren Seite!

In Ausschreibungsunterlagen oder Anforderungskatalogen finden sich häufig die Begriffe Lastenheft und Pflichtenheft, hierbei geht es um völlig unterschiedliche Anforderungsspezifikationen mit teilweise sehr abweichenden juristischen Unterschieden. Worum es hierin geht, werden wir in diesem Ratgeber zusammenfassen.

Das Lastenheft als Grundlage einer Zusammenarbeit

Das Lastenheft ist eine Zusammenstellung der Anforderungen, welche ein technisches Produkt erfüllen muss. Dies wird von einem Auftraggeber definiert beziehungsweise formuliert und umfasst auch Produktskizzen.

Dabei ist es wichtig, dass der aktuelle Zustand des Projekts festgehalten wird und worauf das Gesamtvorhaben abzielt oder welche Voraussetzungen bestehen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, wie das Produkt am Ende aussehen soll oder welche Funktionen das Produkt erfüllen muss.

Der Auftraggeber kann darin auch mögliche Qualitätsanforderungen und Abnahmekriterien definieren, sodass möglicherweise auch Korrekturen verhindert werden und das Produkt somit direkt in die Vermarktung gesetzt werden kann.

Das Lastenheft ist daher eine erhebliche Erleichterung für Auftraggeber und Auftragnehmer, um entweder ein Angebot einzuholen oder ein Angebot zu stellen. Bei einer Angebotsstellung hat jeder dieselbe Informationsgrundlage, wodurch Fehler in der Kommunikation und ähnliches ausgeschlossen ist.

Was wird in einem Lastenheft festgelegt?

In einem Lastenheft werden zusammenfassend die erforderlichen Funktionen der Software sowie die Zielbestimmungen und Spezifikationen des Produkts genannt. Relevante technische Daten und vertragliche Rahmenbedingungen werden selbstverständlich auch genannt und die Qualitätsanforderungen des Unternehmens.

Das Lastenheft wird für gewöhnlich auf diese Art und Weise erstellt:

  • Grobe Ziele werden definiert
  • Anforderungen werden definiert (Steuerung, technische Daten, …)
  • Muss- und Wunschkriterien
  • Quantitative Größen der Anforderungen
  • Lastenheft nach Schlagwörtern ordnen zur Übersicht

In der Final-Version müssen die Lastenhefte von Ersteller und Abnehmer unterzeichnet werden, denn damit wird sichergestellt, dass dieses Lastenheft in der Umsetzung auch anerkannt wird und es sich um die aktuelle Version handelt. So wird aus der Anforderungsspezifikation Vorlage ein bindendes Dokument.

Pflichtenheft anfertigen wenn der Auftrag erteilt wird

Sobald sich geeinigt worden ist, kann auch schon das Lastenheft mitsamt der zu erbringenden Ergebnisse (Lasten) in erforderliche Tätigkeiten (Pflichten) geändert werden. Das Pflichtenheft wird dabei vom Auftragnehmer als Teil des Angebots erstellt.

Die einfachste Möglichkeit eines Pflichtenheftes stellt die Nennung eines Liefertermins dar und des Preises. Eine ausführliche Planung ist etwas zeitaufwendiger, hier würde es um eine bereits vollständige Projektplanung handeln und einem Vertragsterminplan.

Wenn es sich um sehr umfangreiche Projekte handelt, dann wird das Pflichtenheft als Teil einer gemeinsamen Arbeitsgruppe erstellt durch beide Parteien. Wenn es sich nicht um Software handelt, sondern eher um Gebäudekomplexe oder ähnliches, dann ist das Pflichtenheft weitaus wichtiger – hier wird dies als eigenes Projekt angesehen.

Worauf ist bei der Erstellung zu achten?

Zu beachten ist, dass bei der Erstellung des Pflichtenheftes so genau wie nur möglich gearbeitet wird. Es sollten alle Abläufe transparent geschildert werden, sodass ein detaillierter Überblick entstehen kann. Damit es auch zu keinen bösen Überraschungen kommt, sollte die Umsetzung genau geplant werden. Es sollte nichts dem Zufall überlassen werden.

Allerdings sollte das Pflichtenheft keinesfalls einschränken, daher sollte ein gewisser Raum an Anpassungen und Änderungen durchaus bestehen. Weiterhin ist das Pflichtenheft in einer verständlichen Sprache zu verfassen, sodass Fachbegriffe gänzlich außen vor gelassen werden. So kann sich auch jemand informieren, der kein technisches Verständnis besitzt.

Durchaus könnte es vorkommen, dass komplexe Inhalte erklärt werden müssen, hierbei kann auf grafische Darstellungen zurückgegriffen werden. Gearbeitet kann in diesem Fall mit Mind-Maps, Tabellen oder aber auch mit Diagrammen oder klassischen Zeichnungen. Komplizierte Gegebenheiten müssen so einfach wie nur möglich aufgezeigt werden.

Fazit

Das Lastenheft und Pflichtenheft stellt essenzielle Grundlagen dar, sodass das eigene Projekt einfach umzusetzen ist. Es ist darauf zu achten, dass eine unkomplizierte Zusammenfassung entsteht.

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