Versicherungs-Abschluss per Smartphone ist noch die Ausnahme
- Nur 5 Prozent der Bundesbürger haben auf dem Handy schon einmal eine Versicherung abgeschlossen
- Vor allem Jüngere stehen dem aber aufgeschlossen gegenüber
- Bitkom: On-Demand-Versicherungen ermöglichen neue Geschäftsmodelle
Nur eine kleine Minderheit der Bundesbürger hat für den Abschluss einer Versicherung schon einmal das Smartphone genutzt – künftig könnte dieser Vertriebsweg für die Anbieter aber von großer Bedeutung werden. In einer telefonischen Befragung unter 1.003 Bundesbürgern ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom gab nur jeder Zwanzigste (5 Prozent) an, schon einmal ausschließlich das Smartphone für den Versicherungs-Abschluss genutzt zu haben. Gleichzeitig geben aber weitere 3 von 10 Befragten (29 Prozent) an, dass sie sich vorstellen können, dies in Zukunft zu tun.
„Das Smartphone wird künftig für Versicherer eine deutlich größere Rolle spielen als heute. Voraussetzung dafür sind auch leicht verständliche Angebote, die sich auf dem Smartphone einfach darstellen lassen und keine intensive Beratung erfordern“, sagt Fabian Nadler, Versicherungsexperte beim Digitalverband Bitkom. „Dabei geht es nicht nur um den klassischen Abschluss einer Police, sondern vor allem auch um innovative Angebote wie On-Demand-Versicherungen, die neue Geschäftsmodelle ermöglichen.“
Bei On-Demand-Versicherungen schließt der Kunde für einen kurzen Zeitraum eine Police ab, etwa gegen den Verlust seiner Ski-Ausrüstung während des Winterurlaubs oder gegen Beschädigung des Hausrats in einer Studi-WG mit häufiger wechselnden Bewohnern. Dabei gilt der Versicherungsschutz nur für den wirklich benötigten Zeitraum – und muss auch nur für diese Zeit bezahlt werden.
Nadler: „Dank des Smartphones kann der Kunde nicht nur unterwegs noch rasch den gewünschten Versicherungsschutz bekommen. Er kann zum Beispiel auch mit Hilfe von Standortdaten von seiner Versicherung über vorhandene, passende Angebote informiert werden, etwa wenn er sich am Flughafen befindet oder sich mit dem Auto der Grenze zu einem klassischen Wintersportland in den Ferien nähert.“
Vor allem Jüngere haben beim Thema Smartphone und Versicherungen wenige Berührungsängste. Unter den 16- bis 29-Jährigen haben bereits 7 Prozent einmal eine Versicherung auf dem Smartphone abgeschlossen, weitere 33 Prozent stehen der Idee offen gegenüber. Zum Vergleich: Unter den Befragten ab 65 hat praktisch noch keiner das Smartphone für den Versicherungsabschluss genutzt und nur 13 Prozent können sich das für die Zukunft vorstellen.
Am 6. März veranstaltet Bitkom einen Round Table zum Thema „Customer first – wie können Versicherer wirklich aus der Sicht des Kunden denken?“. Der Round Table soll aufzeigen, wie Versicherer mit Hilfe digitaler Technologien einen echten Mehrwert für den Kunden schaffen können.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Bundesbürger ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Fragestellung lautete: „Würden Sie eine Versicherung ausschließlich per Smartphone abschließen?“
Quelle: Pressemeldung Bitkom