Nicht nur für digitale Nomaden: Nachhaltige Taschen mit digitalen Gadgets – gibt es die überhaupt?

Nachhaltige Taschen mit digitalen Gadgets - gibt es die überhaupt?

Nicht nur für digitale Nomaden: Nachhaltige Taschen mit digitalen Gadgets – gibt es die überhaupt?

Nachhaltigkeit steht hoch im Kurs, vor allem bei den modernen Nomaden: Wer achtsam gegenüber sich selbst und den Mitmenschen unter Palmen arbeitet und die Work-Life-Balance derart im Griff hat, dass beides eines ist, umgibt sich nur mit durch und durch sinnvollen Produkten. Digital muss aber trotzdem sein … Gibt es nachhaltige Taschen und Rucksäcke, in denen die nötigen digitalen Gadgets sicher und sinnvoll untergebracht werden können?

 

Was genau ist das eigentlich: Nachhaltigkeit?

Wann ist eine Tasche nachhaltig? Darüber lässt sich trefflich streiten. Die einen schwören auf die Tasche aus Meeresplastik, die anderen nutzen recycelte PET-Flaschen als Basismaterial, und wieder andere sehen pflanzliche Textilien als das einzig Wahre an. Was hat es mit den verschiedenen Materialien auf sich?

Meeresplastik ist Kunststoff, der aus dem Meer gefischt und unter großem Aufwand aufbereitet wurde, sodass neue Gegenstände daraus gefertigt werden können. An sich ist es durchaus nachhaltig, eine Tasche aus Abfall zu fertigen – ob sich der Aufwand an Energie rechnet, aus dem alten, verschmutzten Kunststoff eine neue Tasche zu machen, steht auf einem anderen Blatt. Der Aufwand ist bei Meeresplastik extrem hoch, weil die Kunststoffe im Meer von Organismen überwuchert werden, sich zum Teil zersetzen und mit anderen Materialien verbinden. Es ist nicht einfach, aus dieser Mischung einen verwertbaren Rohstoff zu gewinnen.

Bei PET-Flaschen oder anderen sortenreinen Kunststoffen sieht das anders aus: Die lassen sich einfacher aufbereiten. Aber auch hier kann nur die Rede von Downcycling sein. Denn das Material leidet mit jeder Verwendung und verliert seine typischen Eigenschaften, wird instabil. Oft müssen neue Polymere beigemischt werden, um überhaupt einen stabilen Rohstoff zu erhalten.

Auch pflanzliche Textilien sind nicht immer nachhaltig. Denn die Pflanzen müssen wachsen, insbesondere Baumwolle verbraucht viel Wasser. Pflanzenschutzmittel gelangen in die Umwelt, und bevor aus der Pflanze eine Tasche wird, ist noch viel mehr Chemie und vor allem Energie im Spiel. Immerhin gibt es inzwischen auch nachhaltige Taschen aus recycelten Textilien.

 

Könnte Nachhaltigkeit bedeuten, etwas lange zu verwenden?

Wenn aus alten Materialien etwas völlig Neues geschaffen wird, ist das immer mit Aufwand verbunden. Materialien müssen getrennt, gereinigt, aufbereitet und verarbeitet werden. Und in vielen Fällen benötigt das mehr Energie als die Herstellung aus neuen Materialien. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit: Wenn aus alten Materialien ohne Aufbereitung eine neue Tasche entsteht, ist der Aufwand sehr viel geringer.

 

LKW-Plane ist robust und wasserfest, Fallschirmseide ist besonders leicht und langlebig

Was passiert eigentlich mit alten Turngeräten, die nicht mehr an Schulen verwendet werden? Was geschieht mit der Abdeckplane, die die Ladefläche von LKWs schützt, wenn sie ausbleicht oder einreißt? Was passiert mit alten Autogurten, ausrangierten Fallschirmen, Flugzeugsitzen, Kinosesseln?

Diese Gegenstände können zerlegt und in ihren einzelnen Bestandteilen wiederverwendet werden. Aus Autogurten entstehen möglicherweise Tragriemen für Taschen. Aus dem Leder alter Böcke und Turnkästen können Taschen gefertigt werden. Und natürlich entstehen auch aus LKW-Planen Taschen und Rucksäcke. Vielleicht ist das die Antwort: Nachhaltige Taschen und Rucksäcke sollten nicht aus recycelten, sondern aus wiederverwendeten Materialien bestehen.

 

Und die Gadgets? Nachhaltig untergebracht im Gepäck!

Zurück zum Thema: Nachhaltigkeit ist jetzt klar, wo gibt es diese Taschen zu kaufen? Die meisten Taschen für Laptops, Tablet-PCs und Digitalkameras bestehen aus schwarzem Nylon und ganz sicher nicht aus wiederverwendeten Materialien. Sie sehen ziemlich uniform aus und sind wenig nachhaltig.

Um Nachhaltigkeit und die passenden Transportmöglichkeiten für digitale Gadgets zusammenzubringen, muss man etwas länger suchen. Denn Materialien wiederverwenden heißt eben auch, dass Massenfertigung fast unmöglich ist. Jedes Stück ist ein bisschen anders, viele Teile werden von Hand vernäht. Und so finden digitale Nomaden und alle, die sich diesen Menschen in Geist und Lebensstil verbunden fühlen, ihre Taschen, Hüllen und Koffer nicht im Kaufhaus, sondern bei kleinen Manufakturen, lokal tätigen Handwerksbetrieben und auf Bestellung.

 

Individuelle Lösungen finden: Taschen nachhaltig gestalten

Die eine, für alle passende Lösung gibt es hinsichtlich der Tasche für die digitalen Gadgets ohnehin nicht. Wichtig ist, dass Powerbank, Tablet-PC, Laptop und Smartphone sicher untergebracht sind. Idealerweise ist die Tasche nicht nur wasserfest, sondern auch gut gepolstert. Für Adapter, Ladekabel, Netzstecker und anderes Zubehör sollte ausreichend Platz sein.

Und wer keine Tasche findet, die die Gadgets ordentlich hält, greift vielleicht selbst zu Nadel und Faden … Ein aus einem alten Rucksack, ein paar Jeans-Fetzen und etwas altem Hosengummi „spezialgefertigter Rucksack“ ist in Sachen Nachhaltigkeit von keinem neu gekauften Rucksack zu schlagen!