Digitalisierung – moderner Fluch oder fortschrittlicher Segen?

Digitalisierung - moderner Fluch oder fortschrittlicher Segen?

Digitalisierung – moderner Fluch oder fortschrittlicher Segen?

Wir leben im 21. Jahrhundert, welches allgemein unter dem Namen Informationszeitalter bekannt ist. Das vorangegangene Industriezeitalter bestand über 200 Jahre fort und wurde erst in den 1980er Jahren durch unsere heutige Gesellschafts- und Wirtschaftsform abgelöst. Den Impuls für diesen Umschwung stellt die sogenannte Digitalisierung dar. Der folgende Artikel beschäftigt sich mit den Vorzügen und den Nachteilen der ständig fortschreitenden digitalen Entwicklung.

 

Was versteht man unter Digitalisierung?

Die Begriffe digital und analog tauchen häufig in Bezug auf technischen Fortschritt auf – vom analogen hin zum digitalen Druck oder von Film- zu Digitalkameras. Doch die digitale Revolution bezieht sich nicht ausschließlich auf technische Innovationen. Die Digitalisierung beschreibt die zunehmende Verarbeitung von Daten in digitaler Form. Damit geht ein Wandel in der Wirtschaft, der Politik und der Gesellschaft einher, da eine Anpassung an die neuen Standards, Möglichkeiten und potenziellen Risiken erforderlich ist.

 

Globale Vernetzung

Nicht nur im wirtschaftlichen Sektor ermöglicht die Digitalisierung eine effizientere und internationale Kommunikation von Unternehmen. Der soziale Aspekt unseres Lebens wird im Zuge der digitalen Vernetzung ebenfalls revolutioniert. Soziale Medien erlauben es ortsunabhängig mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben. Die Fotos aus dem Urlaub sind somit direkt per Messenger versendet und benötigen im Gegensatz zu Postkarten kaum Zustellungszeit. Auch Videochats ermöglichen es uns, wichtigen Menschen auch aus der Ferne nahe zu bleiben. Ebenso bieten Online Spiele oder Online Casinos mit Freispielen eine aufregende, neue Form der Freizeitgestaltung.

Eine wichtige Voraussetzung dafür sind digitale Kompetenzen. Während die jüngeren Generationen diese mittlerweile in die Wiege gelegt bekommen, kann es Älteren schwerfallen, den Umgang mit neuer Technik zu erlernen. Die Vermittlung dieser Kompetenzen sollte demnach durch Abendkurse oder „digitale Nachhilfe“ berücksichtigt werden.

 

Der Boom des technischen Fortschritts

Es sind wenige Aspekte, die Deutschland momentan als digitales Entwicklungsland qualifizieren würden. Behörden basieren immer noch auf der analogen Verarbeitung von Formularen und Anträgen, der Ausbau des Breitbandnetzes lässt in vielen Regionen zu wünschen übrig und auch die Mentalität vieler Bürger zeigt, dass die Skepsis gegenüber kontaktlosem Bezahlen oder Selbstbezahlkassen noch groß ist.

Doch die Politik bemerkt, dass wir auf eine digitale Zukunft zusteuern. Es wird begonnen digitale Lehr- und Lernmethode in Schulen und Universitäten einzuführen. Investitionen in die Erforschung neuer Mikrochiptechnologie und dem spannenden Feld der künstlichen Intelligenz werden getätigt. Ebenso gibt es zunehmend Fördermittel wie etwa das Programm „Digital Jetzt“ des Bundesministeriums für Wirtschaft, welches kleine und mittelständige Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Arbeits- und Produktionsprozesse unterstützt.

 

Digitalisierung des Arbeitsmarktes

Für die einen ist ein digitalisierter Arbeitsplatz ein Segen, für andere ist er ein Dorn im Auge. Durch den Einsatz von Maschinen können Arbeitsabläufe schneller und effizienter gestaltet werden. Das sorgt für die Entlastung der Arbeiter. Es bedeutet aber auch, dass einige Positionen vollständig automatisiert werden können, wodurch die Arbeitsstelle entfällt. Dies betrifft vorrangig die Produktionsbranche, wo Arbeiter nun um ihren Job fürchten.

Im Gegenzug werden durch die Digitalisierung aber auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Diese liegen zum Großteil in der IT- und Kommunikationsbranche. Zudem wird die Vernetzung innerhalb der Unternehmen und zwischen verschiedenen Anbietern verbessert. Damit wird eine bessere Nutzung der Ressourcen und die Transparenz der Firma garantiert.

 

Nachteil – Kostenpunkt

Ohne Frage ist die Umstellung einer Firma auf einen digitalisierten Arbeitsprozess eine finanzielle Last. Es handelt sich dabei nicht ausschließlich um die Investition in neue Maschinen oder Software. Auch deren Installation muss von Fachpersonal durchgeführt werden, da die Arbeitgeber das Risiko von Cyber-Attacken schließlich minimieren wollen. Dies kostet sowohl Geld als auch Zeit. Anschließend ist auch eine Weiterbildung der Angestellten nicht zu vernachlässigen. Schließlich sollen die Programme und Geräte fachgerecht verstanden und angewendet werden. Diese Maßnahmen können den Arbeitsablauf unterbrechen und somit das Tagesgeschäft belasten. Allerdings bietet der Staat zunehmend mehr Fördermöglichkeiten für eine Digitalisierung des Unternehmens. Auch die Weiterbildung ist ein umfänglicher Zeitaufwand, der sich aber durch eine effizientere und rentablere Arbeit bezahlt macht.

 

Big Data

Tagtäglich sehen wir die Vorzüge eines globalen Datenpools. Wir können von überall auf die Informationen im Internet zugreifen und Wissen aus vielerlei Quellen beziehen. Nachrichten können bequem vom Laptop oder Smartphone gelesen werden. Dort finden wir auch ein breites Spektrum mehrerer Meinungen. Die Öffnungszeiten des nächstgelegenen Supermarkts oder die Telefonnummer des Hausarztes sind schnell gefunden, was den Alltag unheimlich erleichtert.

Allerdings sind die Risiken der Datenspeicherung ebenso präsent. Jede Webseite fragt nach der Zustimmung zu datenspeichernden Cookies und die Diskussion zu neuen Datenschutz Gesetzen ist in aller Munde. Fragen wie – inwiefern dürfen Unternehmen unsere Daten verarbeiten und speichern oder ist personalisierte Werbung gezielte Manipulation? All das sind neue Problemstellungen, die im Rahmen der digitalen Ethik diskutiert werden. Schließlich wollen wir uns vor dem Extrem eines „gläsernen Menschen“ schützen.

 

Fazit

Die Thematik einer digitalisierten Welt ist ein zweischneidiges Schwert, und zwar nicht nur in den Augen verschiedener Generationen, welchen die Anpassung an neue Technik, neue Wege der Kommunikation und die neue Mentalität unterschiedlich gut gelingt. Auch innerhalb vieler Branchen und Lebensaspekte steht die Digitalisierung einerseits für Fortschritt, Vernetzung und Effizienz, andererseits für Datenmissbrauch und überflüssig werdende Arbeitsplätze. Das Fazit ist dennoch klar. Durch die Bewältigung der Hürden einer digitalisierten Gesellschaft nähern wir uns durch Digitalisierung einer vernetzten und modernen Zukunft.