Bauindustrie 4.0 – die Digitalisierung der Bauwirtschaft und des Bauens
Die Bauindustrie 4.0 steht bevor! Die Bauindustrie wird damit Digital und soll die Bauwirtschaft effizienter und wirtschaftlicher machen, damit soll die Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt werden.
Die Bauindustrie ist krisensicher, denn regelmäßig kommt es zu Baumaßnahmen, dies können Großprojekte sein oder der Bau von Häusern. Aktuell befindet sich auch diese Industrie in einem Wandel, denn die Bauindustrie 4.0 steht bevor. Die Implementierung dessen mitsamt einer digitalen Vernetzung ist möglich, aber komplex.
Die wesentliche Herausforderung ist, dass alle Bereiche ähnlich vernetzt beziehungsweise digitalisiert sein müssen. Das bedeutet, dass ein Architekt-Büro genauso ausgestattet sein muss wie ein Baustoffkonzern oder ein Handwerker. Einheitliche Systeme oder Schnittstellen sind dabei die Grundlage – das ist einfacher gesagt als getan.
Viele Bauunternehmen setzen heute schon auf neue Technologien, denn damit wird jeder Prozess noch effektiver. Die digitale Transformation ist hierbei fortgeschrittener als in anderen Bereichen. 2019 lag der IoT-Anteil am weltweiten Baumarkt bei 7,8 Milliarden US-Dollar. Zu erwarten ist bis 2024 eine Steigerung auf 16,8 Milliarden US-Dollar – dies entspricht einer jährlichen Steigerung von 16,5 Prozent.
Welche Vorteile hat die Bauindustrie 4.0?
Wie in jedem Bereich hat die Digitalisierung auch in der Bauindustrie gewisse Vorteile, welche zu einem Wandel führen und dadurch insgesamt für eine Besserung sorgen werden. Im Folgenden sehen wir uns an, um welche Vorteile es sich konkret handelt.
Neuerlangte Sicherheit
Menschen streben nach Sicherheit und diese ist vor allem in der Baubranche nicht zwingend gegeben, denn Unfälle können immer passieren. Allein 2018 ereigneten sich in Deutschland 397 tödliche Unfälle – davon 22,6 Prozent in der Baubranche. Grund dafür ist die Arbeit mit schweren Maschinen, chaotische Zustände oder das Arbeiten in Höhen. (Intelligente) Maschinen können helfen, dieses Risiko zu senken. Top-Technologien werden dabei helfen, die Arbeitsleistung zu verbessern und das Risiko für einen Unfall zu mindern.
Sensorik im Bau
Über Geräte aus dem „Internet der Dinge“ (IoT) können Risikozonen kartographiert werden, dadurch wird das Personal beim Betreten von „gefährlichen Zonen“ gewarnt beziehungsweise zu Achtsamkeit aufgerufen. Diese Warnsysteme funktionieren so ähnlich wie gewöhnliche Alarmanlagen und bestehen aus derselben Sensorik. Das Personal kann im Notfall einen Standort um 70 Prozent schneller verlassen. Die Evakuierung ist ein wichtiger Bestandteil in Gefahrensituationen.
Überwachung von Ausrüstung
Neben der Überwachung des Standortes zur Steigerung der Sicherheit, kann zugleich auch der Zustand der Ausrüstung überwacht werden. Bisher nutzen viele Bauunternehmen in Deutschland noch Stift und Papier, um die Ausrüstung zu überprüfen beziehungsweise deren Zustand abzurufen. Allerdings ist dies eine Fehleranfällige Methodik, welche zu Problemen führen kann.
Ein automatisiertes System kann die Überwachung dessen übernehmen und dabei Datenanalysen anfertigen oder eine vorbeugende Wartung vorschlagen. Da ein Bauunternehmen über diverse Werkzeuge verfügt, können die einzelnen Utensilien nochmal kategorisiert werden. Bei einem System dieser Art ist es gleich, ob es sich um Elektrokettenzüge handelt oder um Bausensoren.
Produktivität steigern
Einer internationalen Studie zufolge von Deloitte zufolge, soll sich die Produktivität in den letzten 20 Jahren um 25 Prozent gesteigert haben. In der Fertigungsindustrie soll es einen Anstieg von 60 Prozent gegeben haben. In der Bauindustrie sieht dies anders aus – hier liegt der Wert bei lediglich fünf Prozent.
Die Bauindustrie 4.0 ist zwingend nötig, um diesen Wert zu heben. Die wesentlichen Fehler entstehen durch Fehlkonstruktionen im Gebäudeentwurf oder durch diverse andere Stellen, in welchen es zu Fehler kommen kann. Eine künstliche Intelligenz könnte auch in diesem Bereich helfen, die Quote zu verringern.
Mehr Umweltschutz in der Bauindustrie 4.0
Der Umweltschutz ist ein wichtiges Thema, dessen politische Beachtung seit 2021 sich auf einem Höhepunkt befindet. In Deutschland wird über dieses Thema diskutiert und Forscher suchen nach Möglichkeiten, um die Auswirkungen auf den Planeten zu verringern.
Bauunternehmen suchen in der Regel bereits nach Lieferanten, welche möglichst nachhaltig produzieren können, beziehungsweise dessen Materialien aus nachhaltigen Quellen stammen. Das ist auch wichtig, damit sich die Bauindustrie besser positionieren kann.
Heute ist die Bauindustrie nämlich für 39 Prozent der Co2-Emissionen verantwortlich, dies ist seit 2017 um zwei Prozent gestiegen. Zeitgleich steigen auch die Bauanfälle, dies können bis 2025 etwa 2,2 Milliarden Tonnen werden. Digitale Initiativen wollen dazu beitragen, dass die Co2-Emissionen deutlich reduziert werden.
Das „grüne Bauen“ ist auch ein Bestandteil der Bauindustrie 4.0, denn möglicherweise werden durch intelligente Systeme auch Fehlkonstruktionen vorgebeugt, damit sinkt die Fehlerquote und somit wird effizientes bauen ermöglicht. Dies kann bereits Co2-Emissionen einsparen.
Wie kann ein Bauunternehmen in den Wandel investieren?
Ein Bauunternehmen kann in den Wandel investieren, indem mit Start-ups aus diesem Sektor zusammengearbeitet wird. Es gibt hierbei die Möglichkeit, dass direkt in ein solches Unternehmen investiert wird oder dass an einem Pilotprojekt teilgenommen wird.
Weiterhin ist es auch von Bedeutung, dass in Kompetenzen investiert wird. Die Ausbildungsprogramme für Mitarbeiter umfassen bei großen Unternehmen neuerdings auch neue Technologien. Das sollten auch kleine Firmen umsetzen.