Der Einzelhandel im Wandel – technische Helfer auf dem Vormarsch

Der Einzelhandel im Wandel - technische Helfer auf dem Vormarsch

Der Einzelhandel im Wandel – technische Helfer auf dem Vormarsch

Der Einzelhandel ist im Wandel. Moderne Technologien wie mobile Zahlungen, multifunktionale Kassen und bargeldlose Zahlungsarten erleichtern den Verkauf und verbessern das Einkaufserlebnis. Darüber hinaus können die technischen Helfer den Umsatz steigern, indem sie neue Verkaufschancen eröffnen.

Amazon gibt den Takt vor

Bereits vor über vier Jahren hat der Technologiekonzern Amazon in Seattle einen Supermarkt eröffnet, der ohne Kassen auskommt. Unzählige Kameras erfassen jeden Winkel des Geschäfts und registrieren, welche Waren die Kunden aus dem Regal nehmen und in die Einkaufstasche legen. Beim Verlassen des Marktes wird der Einkauf automatisch abgerechnet. Dazu ist es nötig, dass sich die Kunden zuvor auf einer speziellen Plattform registrieren.

Amazon zeigt damit, was technisch möglich ist und gilt zugleich als Vorreiter in der Digitalisierung des Einzelhandels. Die Entwicklung in den USA ist jedoch nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar. Hierzulande wird es allein aus datenschutzrechtlichen Gründen anders laufen. Ferner ist das Bargeld weiterhin ein beliebtes Zahlungsmittel der Deutschen. Der Anteil an Barzahlungen im stationären Einzelhandel liegt bei knapp unter 50 %. Folglich wird kein Händler die Kassen komplett abschaffen, wie es Amazon in Seattle getan hat. Dies kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bezahlprozesse im Handel vor einem Modernisierungsschub stehen.

Eine gewaltige Modernisierungswelle erfasst den deutschen Handel

Das Kölner Handelsforschungsinstitut EHI kam im Rahmen einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass 86 % der befragten Händler in den nächsten zwei bis drei Jahren ihre Kassensysteme modernisieren wollen. Oberstes Ziel ist es dabei, digitale Zahlungsmöglichkeiten wie das mobile Bezahlen mit den Geschäften vor Ort zu verknüpfen. Dies setzt voraus, dass die Kassen in den Läden die verkauften Waren mit den zentralen Lagerhaltungssystemen abrechnen.

Die dafür nötige Technik existiert bereits seit Jahren. Allerdings liegt das Problem hinsichtlich der Implementierung der Technologie bei dem Gewöhnungseffekt der Kunden. Diese warten lieber in der Schlange, anstatt eine Selbstbedienungskasse zu nutzen. Dieses Phänomen war zum Beispiel bei der Einführung der vorgenannten Kassensysteme beim Einrichtungshaus IKEA zu beobachten. Viele Kunden gaben an, ihre Einkäufe nicht selbst scannen zu wollen, um die Jobs der Kassierer nicht zu gefährden.

Die Kaufleute bauen die neuen Systeme dennoch nach und nach ein und schaffen somit Tatsachen.

Die Kassen im stationären Einzelhandel werden digital und mobil

Der Handel fokussiert sich zunehmend auf mobile Kassensysteme und Selbstbedienungskassen. Der Funktionsumfang wird stetig erweitert, die Kassen zu multifunktionalen Systemen umgebaut. Neben dem reinen Bezahlen ist es bereits jetzt möglich, Bargeld abzuheben oder Verwarngelder zu bezahlen.

Trotzdem hat sich die Anzahl der Kassen im Handel sukzessive verringert und ist mit 976.900 Stück auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 1997 gefallen. Allein in den letzten zwei Jahren sank die Zahl der Kassen um 10.000. Diese Entwicklung hängt unter anderem mit strukturellen Veränderungen und dem E-Commerce zusammen. Dessen Anteil am Umsatz steigt seit Jahren. Um im Einzelhandel den Umsatz steigern zu können, erscheint es geboten, die Kassensysteme zu erneuern und neue Technologien zu implementieren.

Laut Meinung der Händler besteht der größte Handlungsbedarf beim Einsatz von mobilen Geräten mit Kassenfunktion und Selfscanning-Systemen. Die Mehrzahl der Käufer sieht in den oben genannten Systemen großes Potenzial. Dass es gelingen kann, die Kunden daran zu gewöhnen, zeigt das mobile Bezahlen.

Kunden zahlen zunehmend mobil

In den letzten zwei Jahren bezahlen immer mehr Kunden mobil mit dem Smartphone. Da die umständliche und zeitraubende Eingabe der PIN entfällt, weist mobiles Bezahlen im Vergleich mit anderen Zahlungsarten einen signifikanten Geschwindigkeitsvorteil auf. Das bedeutet, dass die Kunden Ihren Einkauf in kürzerer Zeit erledigen können. Dies schafft einen Wettbewerbsvorteil für Händler und macht den Besuch im Geschäft zu einem angenehmen Erlebnis. Um mobiles Bezahlen anzubieten, ist ein NFC-fähiges Zahlungsterminal unerlässlich. Ein Gerät, welches ausschließlich Girokarten akzeptiert, ist nicht mehr zeitgemäß.

Fazit: Mobile Technologien sind auf dem Vormarsch

Der Anzahl der Kartenzahlungen und Selbstbedienungskassen wird mutmaßlich weiter steigen. Auch die Bereitschaft der Kunden, kontaktloses Bezahlen zu nutzen und neue Technologien auszuprobieren, wird sich erhöhen. Händler sollten den Trend mitgehen und können dadurch im Einzelhandel den Umsatz steigern.

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