Internet der Dinge (IOT), aber ohne Infrastruktur keine Digitalisierung

Internet der Dinge (IOT), aber ohne Infrastruktur keine Digitalisierung

Internet der Dinge (IOT), aber ohne Infrastruktur keine Digitalisierung

Wenn Alexa uns zuhause Willkommen heißt, unser Smartphone die Kaffemaschine steuert und der Kühlschrank verlautet, das neue Milch gekauft werden muss, ist das „Internet of Things“ (kurz: IoT) mitten unter uns. Doch damit wir untereinander und mit den elektronischen Geräten unseres Alltags vernetzt bleiben können, spielt auch die Verkabelung eine wichtige Rolle!

 

Was ist das Internet der Dinge?

Das Phänomen des „Internet der Dinge“ (im englischen Originalwortlaut: „Internet of Things“, kurz: IoT) umschreibt die iniziierte und fortlaufende Verknüpfung von realen Dingen bzw. Alltagsgegenständen (z.B. das Smartphone, der Kühlschrank, die Heizung, …) mit der virtuellen Wirklichkeit des Internets. In unserer analogen Lebenswelt haben wir Gegenstände, die einen bestimmten Zustand haben können. Demgegenüber liegen innerhalb der virtuellen Welt des Internets „nur“ Informationen vor, welche aber wiederum bei Bedarf spezifische (Re-)Aktionen auslösen und so den Zustand eines Gegenstandes in der realen Welt verändern können (z.B. das Anheizen der Heizung).

Im Zuge der Digitalisierung entwickelt sich das IoT im Laufe der Zeit fort: Wir sehen uns in unserem Alltag immer mehr von vernetzten und intelligenten Geräten umgeben, z.B. indem wir zuhause eine SmartHome-Steuerung installieren. Das Internet der Dinge beschreibt dabei mehr die Vernetzung von herkömmlichen Haushaltsgeräten und Werkzeugen miteinander und mit dem Zweck, den Lebensalltag der Menschen zu erleichtern. Weniger fokussiert sich die Umschreibung „IoT“ auf die bereits gewohnte Kommunikation und Vernetzung des Menschen mittels Computern, Smatphones, Tablets und/oder Smart Watches.

Mit der Digitalisierung und dem Internet der Dinge implementiert die elektronische Entwicklung gleichzeitig den Fakt, dass wir zukünftig von unseren Geräten und Maschinen des täglichen Bedarfs erwarten können, dass sie mittels Sensoren ihren jeweiligen Zustand bzw. ihre Bedürfnisse messen, mit ihrer Umwelt in Interaktion treten und diese über Aktuatoren (Umwandler von elektrischen Signalen in eine mechanische Bewegung) aktiv und unmittelbar beeinflussen können.

Das Internet of Things ermöglicht es uns, in der nahen Zukunft viele Prozesse schneller und effizienter steuern zu können als heutzutage. Zudem ist eine Automatisierung und selbstständige Zustandsveränderung von Geräten innerhalb neuer Bereiche denkbar, bei denen die Umstellung auf IoT-vernetzte Geräte bisher aufgrund des hohen Aufwands nicht lohnenswert waren. So könnten sich viele wichtige Prozesse perspektivisch zum Beispiel automatisieren lassen, indem man IoT-Daten in Verbindung bringt mit dem Bereich der Künstlichen Intelligenz. Für digitale Fabriken verspräche diese Entwicklung eine ressourcenschonendere und effizientere Produktion.

Neben dem Nutzen für die Wirtschaft spielt das Internet der Dinge allerdings auch im öffentlichen Raum eine tragende Rolle: Mittels Autonomen Fahrzeugen wird den Menschen ein effizientes und vor allem sicheres Fahren ermöglicht. Hier steht das Auto im allumfassenden Kontakt zu seiner Umwelt und zu relevanten Daten: Hier sorgt die IoT-Vernetzung für die benötigte Sicherheit und den geforderten Fahrkomfort. Zudem entstehen immer mehr „Smart Cities“: Diese Städte nutzen das Internet of Things gemeinsam mit anderen Prozessen der Digitalisierung, um nachhaltiger zu wirtschaften, eine bessere Infrastruktur herzustellen und um allgemein für mehr Lebensqualität bei ihren Bewohnern zu sorgen.

 

Die Problematik der Infrastruktur

Das Stichwort „innovative Infrastruktur“ in SmartCities führt zu der großen Herausforderung, vor welcher Prozesse der Digitalisierung und das Internet der Dinge gleichsam stehen: Ohne eine gute Infrastruktur, die mithilfe neuster Technologie (z.B. durch Glasfaserkabel) effektiv hergestellt werden kann, kann eine Vernetzung der analogen mit der virtuellen Welt kaum stattfinden. Denn ohne eine funktionierende Internetverbindung, kein Internet der Dinge!

Schnelle Kern- und Zugangsnetze sind folglich das Non plus Ultra, um ein Vorantreiben der Digitalisierung zu ermöglichen. Doch der dazu benötigte Glasfaserausbau in Deutschland stockt und gefährdet dabei nicht nur den internationalen Wettbewerb, sondern verhindert das Funktionieren von Innovationen wie dem IoT! Deutschland scheint für eine digitale Zukunft mehr als unvorbereitet zu sein: Leistungsfähige Telekommunikations-Infrastruktur kann man in der Bundesrepublik lange suchen, denn in puncto Glasfaserausbau liegt das Land innerhalb der EU auf Platz 20. Erschütternder ist Deutschlands Ranking sogar noch im weltweiten Vergleich: Auf Platz 59 von insgesamt 63 bewerteten Nationen schneidet es sogar weitaus schlechter ab als Länder wie Bulgarien, Rumänien und Kasachstan.

Nur verständlich ist bei derartigen Ergebnissen das deutliche Urteil des ehemaligen Leiters des Mobilfunkanbieters „E-Plus“, Dr. Horst Lennertz, wenn er meint, dass Deutschland dabei sei, die digitale Revolution zu verschlafen. Eigentlich sollten Glasfaserausbau und Digitalisierung von politischem Interesse sein, da sie auch im Sinne des Bevölkerungsinteresses wären. Daher vertritt Dr. Lennertz, welcher heute ein Mitglied im DVTM e.V. (Deutscher Verband für Telekommunikation und Medien) ist, die Interessen von Unternehmen, welche für sich und ihre Mitarbeitenden die längst überfällige digitale Revolution fordern.

Doch derzeitig hält die Bunderepublik noch an ihren herkömmlichen Kupferkabeln fest, die zwar alt, aber bezahlt sind. Diese sind in ganz Deutschland verstreut und verhindern eine schnellere Versorgung der Haushalte mit dem Hochleistungs-Internet aus moderneren Glasfaserkabeln. Der ehemalige Telekommunikations-Monopolist „Telekom“ spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle: Er will, dass vorhandene Kabel so lange wie möglich genutzt werden (aktuell immerhin mithilfe einer DSL-Versorgung durch den Kupferdraht) und ermöglicht lediglich eine schrittweise Näherrückung von glasfasergespeisten Verteilern an die deutschen Haushalte. Der Präsident der Bundesnetzagentur (kurz: BNetzA), fordert in Hinblick auf diesen schleppenden Breitbandausbau mittels Glasfaser, dass die Weichen für mehr Investitionen in die moderne Glasfaser-Infrastruktur verfügbar gemacht werden.

So haben führende Telekommunikationsunternehmen die Aufgabe, die digitalen Infrastrukturen in der Fläche anzupassen und vor allem auszubauen. Da an jedem Standort, welcher bisher in Deutschland mit Glasfaser versorgt und vernetzt wurde, ein größeres Rechenzentrum steht, sollte zudem zielführend sein, eine möglichst breite Abdeckung mit wichtigen Rechenzentren innerhalb der Republik zu generieren. Erst durch diese Maßnahmen kann die Digitalisierung in Deutschland fortschreiten und zu wirtschaftlichen Erfolgen sowie innovativen Technisierungs-Prozessen in vielen Unternehmen beitragen.

Denn eins ist klar: Der Infrastruktur-Rückstand Deutschlands muss dringend aufgeholt werden! Erst dann kan das Internet der Dinge auch in der Republik dazu beitragen, dass sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich die Vernetzung von Alltagsgegenständen und wichtigen Produkten des täglichen Lebens nun endlich realisiert werden kann!

Image by Susanne from Pixabay
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