DALI Lichtsteuerung – Vernetztes Licht für das Smart Home
Strom nimmt einen großen Anteil der Energiekosten in Büros in Anspruch. Es konnte zudem festgestellt werden, dass durchschnittlich 35 Prozent der entstehenden Kosten auf die Beleuchtung zurückgeführt werden können. Doch auch wenn die Lichtquellen als Stromfresser identifiziert werden konnten, bedeutet dies im Regelfall nicht, dass sie effiziente Dienste leisten. Im Gegenteil: Die Leuchten erreichen häufig nicht jede Ecke des Büroraums oder sind unnötig grell. Mithilfe des Schnittstellenprotokolls DALI wird die Steuerung Ihrer Beleuchtungsanlage erleichtert und auch die Stromkosten können gesenkt werden. Im folgenden Artikel führen wir Sie genauer in die Funktionsweise von DALI ein.
Was ist DALI und was kann DALI?
Wer tiefer in die Thematik des Smart Homes einsteigt, kommt nur schwer an dem Protokoll DALI vorbei. Hinter dem Akronym DALI versteckt sich die Bezeichnung Digital Addressable Lighting Interface. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich dabei um ein Schnittstellenprotokoll, welches die Kommunikation zwischen elektronischen Betriebsgeräten und der Lichttechnik ermöglicht. Ursprünglich war es ausschließlich für den Fachverband ZVEI vorgesehen, mittlerweile hat es sich jedoch zum Standard entwickelt. Es wird vor allem in Unternehmen, staatlichen Einrichtungen und Bildungseinrichtungen eingesetzt. DALI eignet sich allerdings auch für die Integration in das Smart Home von Privathaushalten.
Durch DALI ist es möglich, Kompatibilitätsproblemen vorzubeugen. Denn die Schnittstelle garantiert die Austauschbarkeit sämtlicher Betriebsgeräte. Das bedeutet, dass Geräte jedes Herstellers in das Beleuchtungssystem integriert werden können. DALI ist letztendlich dafür zuständig, die Beleuchtungsgruppen eines Gebäudes zu steuern. Selbst einzelne Leuchten oder Leuchtengruppen können bedient werden. Das Bus-System hat keine Grenzen: farbige Beleuchtung, Dimmung und ausgeklügelte Lichtsteuerungen lassen sich kinderleicht einrichten und steuern. Darüber hinaus ist DALI in der Lage, die Schalter den Leuchten frei zuzuordnen. Die Programmierung ist allerdings nicht endgültig, sondern kann zu jeder Zeit abgeändert werden. Die Schnittstelle ermöglicht zudem eine Fernwartung bzw. die Auswertung über einen zentralen Kontaktpunkt.
Die Technik
DALI ist darauf ausgelegt, 64 Adressen, 16 Gruppen und 16 Szenen bedienen zu können. Um die Kommunikation mit dem DALI Gateway zu ermöglichen, müssen alle Beleuchtungskomponenten eine DALI Schnittstelle besitzen. Innerhalb des Beleuchtungssystems fungieren Dimmer, Sensoren und Schalter als Steuereinheiten, welche Befehle an Betriebsgeräte übermitteln. DALI stellt weiterhin sicher, dass regelmäßige Statusberichte übermittelt werden.
DALI arbeitet mit einem Datenprotokoll, das über eine Datenrate von 1200 Bit/s bei 16V verfügt. Dadurch, dass die Stromversorgung separat abläuft, ist sie gegen Umwelteinflüsse abgesichert. Es ist möglich, das Netzwerk linienförmig, sternförmig oder in einer Baumstruktur anzuordnen.
DALI Lichtsteuerung – Diese Voraussetzungen sind nötig
Wie bereits angesprochen, müssen alle Geräte über eine Schnittstelle verfügen. Ist diese nicht vorhanden, ist es dem Schnittstellenprotokoll nicht möglich, die Betriebsgeräte per Schnittstelle anzusprechen.
Außerdem gibt es auch Voraussetzungen für die Leitungslänge des Steuerkabels. Dieses darf eine Länge von 300 m nicht überschreiten, wenn der maximale Spannungsabfall von 2 V ausgereizt wird.
Diverse Erweiterungen
Es sollte erwähnt werden, dass die 64 ansprechbaren Adressen für das Gebäudemanagement oftmals nicht ausreichend sind. Beispielsweise benötigt eine RGBW-Lichtinstallation schon vier Adressen, was zeigt, dass das Schnittstellenprotokoll in Einkaufszentren, Bildungseinrichtungen, Industriebetrieben oder Großraumbüros schnell an seine Grenzen stoßen kann.
Des Weiteren werden heutzutage ebenso weitere Systemkomponenten wie Heiz- oder Verdunkelungssysteme in die übergeordnete Haussteuerung integriert. Dies macht es notwendig, dass die Anwendungen der Schnittstelle räumlich getrennt werden und durch ein zentral agierendes Gateway miteinander verknüpft werden. Außerdem können durch DALI 2 nun ebenfalls Sensoren in das Netzwerk eingebunden werden. Dieses System stellt sicher, dass die Sensoren bei Bedarf eigenständig mit dem Bus in Kontakt treten können und mit weiteren Komponenten automatisch kommunizieren können.
Zu guter Letzt können die Funktionen durch Individuallösungen erweitert werden. Betriebsgeräte sind beispielsweise in der Lage, Informationen zu verschicken und somit Aktionen und Verknüpfungen selbstständig vorzunehmen. Auch lassen sich nun mehrere DALI-Linien zusammenschließen. Dadurch ergeben sich bis zu 256 EVG und 50 Taster- bzw. Sensorkoppler.