Recht auf Reparatur: Handy Reparatur – lohnt sich das?

Recht auf Reparatur: Handy Reparatur - lohnt sich das?

Recht auf Reparatur: Handy Reparatur – lohnt sich das?

Wahrscheinlich hat jeder schon einmal diese Situation erlebt: Man eilt durchs Zimmer um noch schnell ein Fenster zu schließen, sieht nicht genau hin, stolpert über das Ladekabel und schon fliegt das Handy auf Boden. Ein gesplitterter Bildschirm ist eine der häufigsten Folgen, doch auch das Innenleben kann Schaden nehmen. Lohnt sich eine Handy Reparatur?

 

Recht auf Reparatur: Wegwerfgesellschaft?

Die heutige Welt entwickelt sich immer schneller, insbesondere die Handy-Technik schreitet in großen Sprüngen voran. Jedes Jahr wird ein neues iPhone vorgestellt und auch andere Hersteller versuchen mit ausgefallenen Neuerungen Schritt zu halten. Hochauflösende Kameras, Doppellinsen, noch mehr Speicherkapazität und 5G: Das alles gehört mittlerweile zum Standard.

Doch diese Art der Weiterentwicklung hat die Welt, wie wir sie kennen, zu einer Wegwerfgesellschaft gemacht. Zum einen wünschen sich viele Konsumenten, auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und entsorgen deshalb bei einer Neuanschaffung regelmäßig alte, noch funktionstüchtige Geräte oder geben diese weiter. Zum anderen ist ein Handy der neuen Generation auch gar nicht mehr auf Langlebigkeit ausgelegt und deutlich fragiler als Mobiltelefone aus der Vergangenheit. Drängt die Wirtschaft uns damit in eine Wegwerfgesellschaft oder folgen die Hersteller nur den Bedürfnissen ihrer Kundschaft?

 

Recht auf Reparatur: Was ist das und was wird es bewirken?

Vom verbraucherrechtlichen Standpunkt aus gesehen müssen Verkäufer im Garantie- oder Gewährleistungsfall dem Kunden oder der Kundin die Freiheit einräumen, selbst entscheiden zu können, wie mit einem defekten Gerät umgegangen werden soll. Bei einem kaputten Smartphone zum Beispiel sollte dem Besitzer oder der Besitzerin freistehen, ob das Recht auf eine Reparatur eingelöst werden oder ob eine andere Art von Ausgleich stattfinden soll. Abgesehen davon würde das Recht auf Reparatur sich positiv auf die Ressourcenschonung und den Klimaschutz auswirken, die lokale Wirtschaft fördern und Arbeitsplätze schaffen.

Die EU-Kommission ist nun in die Initiative gegangen und hat die Hersteller ab 2021 für bestimmte elektronische Geräte dazu verpflichtet, bis zu sieben Jahre nach Einstellung der Produktion Ersatzteile und Anleitungen vorrätig zu halten. Außerdem müssen sie innerhalb von zwei Wochen gewährleisten, diese Ersatzteile an Reparaturdienste zu versenden. Neben der USB-C-Pflicht wird nun auch versucht, den Akkuaustausch bei einem Smartphone zu erleichtern, doch die die Hersteller stellen sich bisher quer. Die EU setzt damit ein deutliches Zeichen für mehr Nachhaltigkeit in der Produktion und versucht damit, den Anfall großer Mengen Elektroschrott zu verringern.

 

Recht auf Reparatur: Smartphone und Nachhaltigkeit?

Der Alltag birgt etliche Gefahren, auch auf unsere elektronischen Geräte bezogen. Besonders Smartphones sind gefährdet, denn unsere kleinen Mini-Computer sind mit allerlei empfindlicher Technik ausgestattet und obendrein ist bei einem Sturz das Risiko eines zerbrochenen Displays besonders hoch. Während ein Austausch des Displays noch ziemlich einfach und – im Vergleich zu einem Schaden im Inneren – relativ günstig angeboten wird, sieht es bei einem Elektronik-Fehler schon anders aus. Ein weiterer sehr häufig auftretender Schaden bei einem Smartphone ist die nachlassende Akkuleistung. Auch hier kann per Reparatur recht gut Abhilfe beschafft werden: Ein Akku-Austausch ist in der Regel relativ unproblematisch und kostengünstig machbar.

Schwieriger wird es, wenn es um das Innenleben geht. Hier kommt es einerseits auf das Alter des Geräts an und andererseits darauf, wie stark und welcher Art die Beschädigung ist. Somit kann abgeschätzt werden, ob sich eine Reparatur finanziell überhaupt noch lohnt. Da dies als Laie nicht immer leicht zu erkennen ist, bietet sich hiermit der Gang zu einem Reparaturdienst an, um einen Kostenvoranschlag zu erhalten. Allerdings geht auch das mit Gefahren einher, wie Stiftung Warentest dieses Jahr in einem Dienstleister-Test herausgefunden hat. Nur die Hälfte der Reparaturdienste hat demnach den Voranschlag eingehalten, der Rest lag preislich deutlich höher und kam teilweise an den aktuellen Marktpreis von dem jeweiligen Smartphone heran. Zudem wurden bei den Testgeräten minderwertige Displays verbaut und die Dauer der Reparaturen belief sich im Schnitt auf 17 Tage.

 

Handy-Reparatur – Lohnt sich das?

Zum Thema Handy-Reparatur teilen sich die Ansichten in zwei Lager. Vom Standpunkt der Nachhaltigkeit aus gesehen lohnt sich eine Reparatur immer. Wem also seine Umwelt wichtig ist und zudem keine Geldsorgen im Raum stehen, der kann durchaus erwägen, auch einen größeren Schaden reparieren zu lassen. Dies lässt sich natürlich auch raten, wenn die Kosten über eine Haftpflichtversicherung abgewickelt werden können. Abgesehen davon gilt: Je neuer und teurer das Gerät ist, desto eher lohnt sich eine Reparatur.

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