Künstliche Intelligenz treibt Nachfrage bei IT-Projektdienstleistern
- Vier von zehn Großunternehmen beauftragen IT-Projektdienstleister für ihre KI-Projekte oder ziehen dies in Betracht
- Fast alle Großunternehmen erwarten eine steigende Nachfrage nach IT-Projektdienstleistern durch KI-Projekte
- Jede dritte Arbeitsstunde in IT-Projekten erbringen externe Projektdienstleister
Beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) setzt die Wirtschaft oft auf externe Spezialisten. Vier von zehn Großunternehmen (44 Prozent), die bereits an KI-Projekten arbeiten, beauftragen dafür IT-Projektdienstleister oder diskutieren zumindest darüber. Die große Mehrheit erwartet, dass sich dieser Trend weiter verstärkt.
95 Prozent der Großunternehmen sagen, dass im Zusammenhang mit KI-Anwendungen die Nachfrage nach IT-Dienstleistungsunternehmen und IT-Freelancern in den kommenden ein bis zwei Jahren steigen wird. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von mehr als 300 Unternehmen ab 500 Mitarbeitern, die von Bitkom Research im Auftrag des Personaldienstleisters Etengo durchgeführt wurde. Auf Basis der Ergebnisse wurde erstmals der Etengo-Projektmarkt-Index (EPX) erstellt.
Je nach Projektphase messen die Großunternehmen IT-Projektdienstleistern unterschiedliche Stärken zu: In den ersten Projektphasen würden die Unternehmen aktuell eher IT-Dienstleistungsunternehmen einsetzen, etwa für Konzeption (66 Prozent), Umsetzung (60 Prozent) und Implementierung (54 Prozent). Für die Betriebsphase stehen dagegen IT-Freelancer (57 Prozent) hoch im Kurs. Grundsätzlich ist externes IT-Knowhow also eine wichtige Säule in allen Projektphasen.
Grundsätzlich bevorzugen die Unternehmen aber interne Lösungen bei KI-Projekten. Fast alle Unternehmen (97 Prozent) greifen dafür auf die eigenen Mitarbeiter zurück. An zweiter Stelle steht erst die Zusammenarbeit mit Freelancern (66 Prozent), an dritter die Zusammenarbeit mit Verbänden und Institutionen (29 Prozent). Von den Unternehmen, für die der Einsatz von IT-Projektdienstleistern im Rahmen von KI-Projekten bislang kein Thema ist, wissen zwei Drittel (66 Prozent) noch nicht, welche Leistung sie extern einkaufen wollen und geben dies auch als Hauptgrund an.
IT-Projektdienstleister gewinnen weiter an Bedeutung
Externe Projektdienstleister – also IT-Dienstleistungsunternehmen und Freelancer – werden immer wichtiger, um einen reibungslosen Ablauf und die effiziente Umsetzung von IT-Projekten zu garantieren. Laut Befragung belief sich der Anteil der von Freiberuflern geleisteten Arbeitsstunden in IT-Projekten im vergangenen halben Jahr auf fast ein Viertel (24 Prozent). IT-Dienstleistungsunternehmen, wie System- und Beratungshäuser, übernahmen zudem weitere 11 Prozent des Projektvolumens.
Zusammenfassend wird etwas mehr als ein Drittel der Leistung in den Unternehmen heute schon mit Hilfe externer Unterstützung erbracht. Diese Anteile werden in Zukunft wahrscheinlich steigen. Sieben von zehn Unternehmen (70 Prozent) sagen, dass die Bedeutung von IT-Freiberuflern zukünftig weiter zunehmen wird. Und gut sechs von zehn Unternehmen (64 Prozent) erwarten, dass IT-Dienstleistungsunternehmen an Bedeutung gewinnen. „Die digitale Transformation treibt die Nachfrage nach spezialisierten Freelancern und Dienstleistungsunternehmen.
Das gilt besonders für den Einsatz von Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Big Data oder Blockchain“, sagt Dr. Axel Pols, Geschäftsführer der Bitkom Research. „Auch beim Thema IT-Sicherheit setzen Unternehmen häufig auf externe Spezialisten. Diese Experten sind heute schon stark gefragt – und werden es künftig noch mehr sein.“
Etengo-Projektmarkt-Index setzt erste Marke bei 44
Einen Indikator für die Bedeutung von IT-Freelancern und IT-Dienstleistungsunternehmen stellt der neue Etengo-Projektmarkt-Index dar, der in dieser Erhebung erstmals ermittelt wurde. In den Indexwert gehen die aktuell ermittelten Arbeitsanteile der IT-Projektdienstleister sowie die Einschätzung der Unternehmen zu deren zukünftiger Bedeutung ein. Der EPX ist die Weiterentwicklung des bisherigen Etengo-Freelancer-Index (EFX), der in insgesamt sechs Wellen die Nachfrage nach IT-Freelancern im Zeitverlauf abbildete.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung von 304 IT-Vorständen, CIOs oder IT(Haupt-)Abteilungsleitern deutscher Unternehmen ab 500 Mitarbeiter.
Quelle: Pressemeldung Bitkom