Safer Internet Day 2019: Konferenz zu Chancen und Risiken von digitalem Bezahlen
Digitale Bezahlmethoden sind zunehmend Teil des Verbraucheralltags. Anlässlich des Safer Internet Day 2019 veranstalten das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) und der Digitalverband Bitkom e.V. heute eine Konferenz zum Thema ‚Das Konto immer dabei: Neue digitale Bezahlmethoden – ein Plus für die Verbraucherinnen und Verbraucher?‘. Die Veranstaltung behandelt Chancen und Risiken neuer Bezahlmethoden und findet im dbb forum Berlin statt.
Dr. Katarina Barley, Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz:
“Datenschutz bedeutet Schutz von Privatsphäre und Selbstbestimmung. Neue digitale Bezahlmethoden bringen viele Vorteile – für Kundinnen und Kunden als auch für den Einzelhandel. Es ist aber wichtig, Datensicherheit von Anfang an mitzudenken.
Verbraucherinnen und Verbraucher werden neue Bezahlmethoden erst akzeptieren, wenn sie ihnen vertrauen und das Bezahlen damit gleichzeitig unkompliziert möglich ist. Hier liegt es an der Wirtschaft, gute Modelle zu entwickeln.“
Achim Berg, Bitkom-Präsident:
„In Deutschland dominiert bis heute Bargeld. Bei uns heißt es oft „Cash only“. In anderen Ländern wie Dänemark lautet das Motto „No Cash“. Und so brauchen die Dänen nur 10 Minuten für ihre Steuererklärung, während man bei uns stundenlang Kassenzettel zusammensucht und ordnet. Schon bald werden sich auch bei uns digitale Bezahlformen durchsetzen. Insbesondere das mobile, kontaktlose Bezahlen spart Verbrauchern Zeit und reduziert lange Schlangen an Kassen oder Fahrkartenautomaten. Auch die Einzelhändler können vom digitalen Bezahlen profitieren. Sie haben beispielsweise weniger Ausgaben für Verwaltung, Transport und Schutz von Bargeld. Nicht zuletzt erschwert das digitale Bezahlen Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit. Steuerbetrüger und Geldwäscher haben es schwerer, wenn sich Zahlungsströme besser nachvollziehen lassen. Jetzt muss es darum gehen, das digitale Bezahlen für alle so komfortabel und sicher wie möglich zu machen.“
Anlässlich des Safer Internet Day hat Bitkom in einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage unter 1.005 Menschen in Deutschland die Verbrauchersicht auf das mobile Bezahlen untersucht. Demnach hat fast jede/r dritte BundesbürgerIn (30 Prozent) schon per Smartphone oder Smartwatch mobil bezahlt, meist über einen so genannten NFC-Dienst.
26 Prozent der BundesbürgerInnen haben solche NFC-Dienste bereits genutzt. Vor allem beim Einkaufen ist mobiles Bezahlen beliebt. Wer mobil zahlt, hat das meist im Supermarkt getan (53 Prozent) oder hat auf diesem Weg Mode, Technik oder Möbel eingekauft (34 Prozent der Mobile Payment Nutzer). Jeder Sechste (16 Prozent) hat so Fahrkarten im öffentlichen Nah- und Fernverkehr gekauft.
Größter Pluspunkt beim Mobile Payment ist für die meisten die Zeitersparnis. Vier von zehn Nutzern (38 Prozent) sind so schneller durch die Kasse im Geschäft gekommen. Gleichzeitig berichten sie auch von negativen Erfahrungen. Bei drei von zehn Mobilzahlern (29 Prozent) haben andere Personen den Vorgang skeptisch beäugt oder skeptisch kommentiert.
Bei jedem Fünften (19 Prozent) kannten sich die KassiererInnen an den Kassen nicht mit dem Bezahlvorgang aus. Wer noch nicht mit Smartphone oder Smartwatch zahlt, hat häufig Sicherheitsbedenken. Sechs von zehn NichtanwenderInnen (60 Prozent) führen dies als Hauptgrund für ihre Zurückhaltung an.
Für drei von zehn (28 Prozent) ist das mobile Bezahlen zu kompliziert, 13 Prozent der Nicht-AnwenderInnen wussten bisher gar nicht, dass es möglich ist per Smartphone oder Smartwatch zu zahlen. Unabhängig davon könnte inzwischen fast die Hälfte der BundesbürgerInnen auf Bargeld verzichten (44 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren). Im Vorjahr gaben dies erst 40 Prozent an.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.005 Bundesbürger ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.
Quelle: Pressemeldung Bitkom und Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV)